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Können Glauben und Angst Koexistieren?



Heute Morgen dachte ich über den heutigen verrückten und beunruhigenden Zustand der Welt nach:

Die Menschen in unserem Land sind krank. Unsere Schulen sind geschlossen. Seminar und Kirchenversammlungen sind abgesagt. Unser Tempel ist geschlossen. Die Menschen eilen zu den Geschäften. Niemand weiß, was ihn erwartet.

Es ist schwer, sich nicht in den Wahnsinn des Ganzen zu verstricken.

Aber trotz allem: "Der Glaube beginnt heute." Dies ist für mich eine geheimnisvolle und süße Erinnerung daran, dass der Glaube immer gebraucht wird. Und zwar heute. Denn ich will ehrlich sein, die Dinge sind so ungewiss.

In der Heiligen Schrift lesen wir, dass "Gott uns nicht den Geist der Furcht gegeben hat, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und des gesunden Verstandes" (2. Timotheus 1:7). Und der Herr selbst sagt uns viele Male, dass wir uns nicht fürchten, sondern glauben sollen (siehe Johannes 6:20 und Lehre und Bündnisse 68:6).

Aber das wirft die Frage auf: Wenn ich mich fürchte, habe ich keinen Glauben?

Ich meine, ich habe gehört, dass Glaube und Furcht nicht gleichzeitig existieren können. Dennoch kenne ich viele gläubige Menschen, die nervös sind, ja sogar Angst haben vor dem, was in ihrem Leben geschieht. Schliessen sich Glaube und Angst gegenseitig aus? Bedeutet das, dass diejenigen, die Angst haben, überhaupt keinen Glauben haben?

Ich glaube nicht, dass dies der Fall ist.

Stellen Sie sich für einen Moment einen völlig dunklen Raum vor. Stellen Sie sich nun vor, in der Mitte wird eine Taschenlampe eingeschaltet, die mit einem einzigen festen Lichtstrahl an die Decke leuchtet. Innerhalb des Lichtstrahls gibt es keine Dunkelheit. Es ist der einzige Ort, in dem Licht und Dunkelheit nicht gleichzeitig existieren können. Das Licht gewinnt.

Aber was ist mit dem Raum selbst? In dem Raum gibt es Dunkelheit und Licht, auch wenn es schwach ist, durch den Lichtstrahl. Zur gleichen Zeit. Bedeutet das, dass es überhaupt kein Licht gibt?

Nein, das bedeutet es nicht.

In der Weite unseres Geistes und unseres Herzens liegen Unvollkommenheiten, Zweifel und ja, Angst. Wir sind Kinder, denen die ewige Erinnerung fehlt und die lernen, in einer gefallenen Welt Götter zu sein.

Der Herr wusste, dass wir etwas Angst haben würden. Deshalb tröstet Er uns so oft. Weil Er weiß, dass es im vollkommenen Glauben keine Angst geben kann, aber in unserem unvollkommenen Geist und in unserem unvollkommenen Herzen kann sie existieren. Er möchte, dass wir wissen, dass nur weil wir Angst erleben, nicht bedeutet, dass wir keinen Glauben haben.

Unsere Aufgabe, die uns vom Herrn gegeben wurde, besteht darin, unsere Ängste durch Glauben zu ersetzen, eine nach dem anderen.

Aber wie?

Zuerst müssen wir die Quelle der Angst erkennen. Präsident Gordon B. Hinkley riet uns, "zu erkennen, dass die Angst nicht von Gott kommt, sondern dass dieses nagende, zerstörerische Element vom Gegner der Wahrheit und der Gerechtigkeit kommt".

Als nächstes wählen wir, wo wir suchen. Wohin wir schauen, wie - und ob - wir leben. Der Prophet Alma lehrte seinen Sohn, "auf Gott zu schauen und zu leben" (Alma 37:47). Wenn wir den Blick von Gott abwenden, entfernen wir uns von ihm. Furcht ist ein Glaubens- und Seelenkiller. Deshalb sagte Präsident Hinckley: "Die Angst ist das Gegenteil von Glauben. Sie ist in ihren Auswirkungen lähmend, ja sogar tödlich." Satan will, dass wir vom Licht wegblicken und uns in einer dunklen Ecke des Raumes verkriechen. Er benutzt die Angst, um uns zu kontrollieren, um unsere Konzentration auf ihn von Gott fernzuhalten. Der Erlöser ruft uns auf, "in jedem Gedanken zu mir zu schauen; zweifle nicht, fürchte nicht" (Lehre und Bündnisse 6:36). Er möchte, dass wir Licht leben, welches der Glaube uns offeriert.

Und schließlich wandeln wir in dem Glauben, den wir gewählt haben, und gehen weiter. Wie sieht das heute aus? Wir konzentrieren uns auf die Bündnisse, die wir geschlossen haben, sprechen unsere persönlichen und familiären Gebete, erfreuen uns an den Schriften, indem wir den Lehrplan "Kommt, folgt mir" studieren, uns um den Segen des Priestertums bemühen und vieles mehr. Es ist die Entscheidung, unsere Angst zu umgehen und Ihm zu folgen.

Wir müssen stark bleiben und uns immer wieder für den Glauben entscheiden, auch wenn sich die Angst wieder einschleicht. Im Buch Markus finden wir etwas Interessantes, das nirgendwo sonst aufgezeichnet ist. Jesus führte seine Jünger nach Jerusalem, und "als sie ihm folgten, fürchteten sie sich" (Markus 10:32). Das war, nachdem sie während der Bergpredigt bei ihm gesessen hatten, nach dem Berg der Verklärung und nach nur fünf Versen, nachdem der Erlöser gesagt hatte: "Bei Gott sind alle Dinge möglich".

Der Strahl des Glaubens in ihrem Leben war hell, aber dennoch gab es Angst. Und doch entschieden sie sich, Ihm zu folgen, Schritt für Schritt. Ihr Glaube nicht, dass ihre Furcht, ihre Fußstapfen lenkte sondern ihr Glauben.

Elder Neil A. Anderson hat es so gesagt: "Wenn wir uns dafür entscheiden, Christus im Glauben nachzufolgen, anstatt aus Angst einen anderen Weg zu wählen, sind wir mit einer Konsequenz gesegnet, die mit unserer Wahl zu vereinbaren ist.

Angesichts des Unbekannten ziehe ich es vor zu glauben, dass Gott uns gerade jetzt durch seinen Propheten führt. Ich ziehe es vor, daran zu glauben, dass ich in dem Chaos Frieden haben kann. Ich entscheide mich dafür, mich auf das Licht zu konzentrieren, und werde dies so lange tun, bis kein Platz mehr für die Dunkelheit ist. Ich habe mich gestern für den Glauben entschieden, und nach dem Beginn dieses Tages kann ich mich wiederum dafür entscheiden.

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